Reishi (Ganoderma lucidum): Natürliche Stärke für Immunsystem, Herz und Stoffwechsel
Reishi, auch Lingzhi oder Mannentake genannt, gilt in Asien seit Jahrhunderten als „Pilz der Unsterblichkeit“. Heute rückt er auch in der modernen Forschung zunehmend in den Fokus: insbesondere wegen seiner Beta-Glucane und Triterpene, die Immunfunktion, Entzündungsprozesse und Stoffwechselwege beeinflussen können.
Hier erfahren Sie u. a., welche Wirkstoffe im Mittelpunkt stehen, welche Effekte Studien beschreiben, welche Dosierungen in Untersuchungen verwendet wurden, wie Reishi eingenommen werden kann und wo die Schulmedizin (noch) Grenzen zieht.
Reishis Historie und Tradition
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Reishi seit Langem als Stärkungsmittel für „Qi“ und Ausgleich des Organismus eingesetzt, häufig zur Unterstützung von Herz-Kreislauf-, Leber- und Immunfunktion (Wachtel-Galor et al., 2011). Parallel dazu entstand in den letzten Jahren eine wachsende Literatur, die Reishi als funktionelles Lebensmittel mit breitem Wirkstoffspektrum beschreibt (El Sheikha, 2022).
Inhaltsstoffe, Wirkungsweisen und Dosierungen
Reishi enthält …
· Beta-Glucane (Polysaccharide): Sie modulieren zentrale Immunpfade, z. B. Makrophagen, Zytokine (Cerletti et al., 2021; Seweryn et al., 2021).
· Triterpene: Sie haben antientzündlichen und zellschützenden Eigenschaften (El Sheikha, 2022).
· Weitere Begleitstoffe: Phenole, Peptide sowie Vitamine/Mineralstoffe, die antioxidative und regulatorische Effekte ergänzen (El Sheikha, 2022).
Reishi wirkt auf …
· Immunmodulierung & Entzündungshemmung: Beta-Glucane und Extrakte beeinflussen angeborene/erworbene Abwehr und dämpfen proinflammatorische Signale (Cerletti et al., 2021; Ekiz et al., 2023).
· Kardiometabolismus: Reviews berichten über mögliche Effekte auf Blutdruck, Lipid- und Glukoseprofile (Chan et al., 2021; Ma et al., 2015).
· Müdigkeit und Fatigue: Pilzextrakte (inkl. Reishi) zeigen in präklinischen und frühen Humanarbeiten anti-ermüdende Mechanismen (Geng et al., 2017).
· Neuroprotektion und gesunde Alterung: Polysaccharide werden als potenziell neuroprotektiv diskutiert; Anti-Aging-Wirkungen werden zunehmend untersucht (Xu et al., 2022).
· Mikrobiom: Essbare Pilze können die Darmflora günstig modulieren und so systemische Effekte vermitteln (Jayachandran et al., 2017).
Dosierungsempfehlungen ...
... aus Studien & Übersichtsarbeiten: In klinischen Arbeiten und Monographien finden sich oft standardisierte Extrakte im Bereich von 1 – 3 g pro Tag; traditionell werden auch Dekokte aus getrocknetem Pilz verwendet. Grundsätzlich wird dazu geraten, sich an standardisierte Beta-Glucan-Präparate und Herstellerangaben zu halten (Wachtel-Galor et al., 2011; Shane-McWhorter, 2023; Komen, 2023).
Darreichungsformen – traditionell und modern
- Tee (Dekokt): getrocknete Stücke über längere Zeit auskochen (liefert v. a. Polysaccharide).
- Pulver: fein gemahlener Fruchtkörper/Myzel zur Speisen- oder Getränke-Anreicherung.
- Extrakte: konzentrierte Beta-Glucane bzw. triterpenreiche Fraktionen.
- Kapseln und Tabletten: standardisiert (z. B. deklarierter Beta-Glucan-Gehalt) mit reproduzierbarer Dosierung.
Hinweise zur Einnahme
Reishi gilt insgesamt als gut verträglich. Dennoch sind Nebenwirkungen nicht gänzlich auszuschließen. Etwa seltene Magen-Darm-Beschwerden, ebenfalls selten wurden Leberprobleme im Kontext toxischer Hepatitiden beschrieben – bei Beschwerden bitte umgehend ärztlich abklären (UCSF Health, 2020; Shane-McWhorter, 2023).
Mögliche Wechselwirkungen können bei blutverdünnenden/antikoagulativen und blutzuckersenkenden Medikamenten auftreten – eine Verstärkung der Effekte ist möglich; hier wird ärztliche Rücksprache empfohlen (Shane-McWhorter, 2023; Komen, 2023).
Reishi und die Grenzen der Schulmedizin
Ungeachtet der Tatsache, dass viele Untersuchungen positive Effekte auf Immunabwehr, Stoffwechsel und Lebensqualität nahelegen, wird unermüdlich darauf hingewiesen, dass groß angelegte Humanstudien fehlen (Jin et al., 2016; Chan et al., 2021). Die jahrhundertelange Anwendung in Asien sowie die Fülle an präklinischen Ergebnissen werden stur ignoriert.
Doch Reishi gilt nicht grundlos als „König der Heilpilze“ und Anwendungen zur unterstützenden Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, entzündlichen Prozessen und chronischer Erschöpfung sind auch der Schulmedizin seit langem bekannt.
Selbstverständlich sind Heilversprechen unseriös – und außerdem rechtlich unzulässig. Aber wir möchten mit diesem Beitrag die Kunde vom Nutzen der Vitalpilze unter’s Volk bringen, informieren, Antworten liefern.
FAQ – häufige Fragen zu Reishi
1. Senkt Reishi den Blutdruck oder verbessert Blutfette?
Ja, Reviews berichten über potenzielle Vorteile bei kardiometabolischen Risikofaktoren.
2. Hat Reishi eine Anti-Fatigue-Wirkung?
Ja, Pilzextrakte (inkl. Reishi) zeigen anti-ermüdende Mechanismen.
3. Wirkt Reishi stimmungsaufhellend?
Ja, in kleineren Studien zeigten sich Verbesserungen von Lebensqualität und Stimmung, u. a. bei Fibromyalgie.
4. Wie lange sollte man Reishi-Produkte konsumieren?
Studienumfänge reichen häufig 4 - 12 Wochen; präventiv/komplementär ist eine längere Einnahme möglich.
Reishi – altbewährt, neu bewertet!
Reishi verbindet Tradition mit moderner Forschung. Seine Beta-Glucane und Triterpene liefern rationale Ansatzpunkte für Immunsystem, Entzündung und Stoffwechsel. Solange Leitlinien zögern, bleibt der komplementäre Einsatz mit Qualitäts- und Sicherheitsfokus der vernünftige Weg.
Weitere detaillierte Informationen, etwa zu Wirkmechanismen und Anwendungsmöglichkeiten der Heil- bzw. Vitalpilze, finden Sie in den Einzelbeiträgen unseres Blogs. Dort lesen Sie auch zu vielen anderen Naturheilmitteln. Besuchen Sie außerdem gerne unseren Online-Shop – Naturheilsubstanzen werden auch in den Bänden unseres „Codex Humanus“ und der Reihe „Medizinskandale“ thematisiert.
Quellen:
- Wachtel-Galor, S. et al. (2011): „Ganoderma lucidum (lingzhi or reishi): a medicinal mushroom“, Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects.
- El Sheikha, A. F. (2022): „Nutritional profile and health benefits of Ganoderma lucidum ‚lingzhi, reishi, or mannentake‘ as functional foods: current scenario and future perspectives“, Foods.
- Cerletti, C. et al. (2021): „Edible mushrooms and beta-glucans: Impact on human health“, Nutrients.
- b Seweryn, E. et al. (2021): „Health-promoting of polysaccharides extracted from Ganoderma lucidum“, Nutrients.
- Ekiz, E. et al. (2023): „Exploring the potential medicinal benefits of Ganoderma lucidum: from metabolic disorders to coronavirus infections“, Foods.
- Chan, S. W. et al. (2021): „The beneficial effects of Ganoderma lucidum on cardiovascular and metabolic disease risk“, Pharm Biol.
- Ma, H. T. et al. (2015): „Anti-diabetic effects of Ganoderma lucidum“, Phytochemistry.
- Geng, P. et al. (2017): „Antifatigue functions and mechanisms of edible and medicinal mushrooms“, Biomed Res Int.
- Xu, X. L. et al. (2022): „Neuroprotective effects of naturally sourced bioactive polysaccharides: an update“, Neural Regen Res.
- Jayachandran, M. et al. (2017): „A critical review on health promoting benefits of edible mushrooms through gut microbiota“, Int J Mol Sci.
- Jin, X. et al. (2016): „Ganoderma lucidum (Reishi mushroom) for cancer treatment“, Cochrane Database Syst Rev.
- UCSF Health (2020): „Toxic hepatitis“, UCSF Health Information.
- Shane-McWhorter, L. (2023): „Reishi“, MSD Manual Consumer Version.
- Komen, Susan G. (2023): „Reishi mushroom“, Patient Information.